Arbeitsteilung und kontrollierte Workflowprozesse haben viele Vorteile und können komplexe Arbeitsabläufe vereinfachen. Mit SORMAS können Sie ein Basis-Prozessmodell nutzen, das ein transparentes arbeitsteiliges Vorgehen im Kontaktpersonenmanagement erleichtert. Es ist in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg und der TH Nürnberg entwickelt worden.
Die komplexen Aufgaben des Containments werden oft von wechselndem Personal bearbeitet. Hier bietet sich ein strukturiertes arbeitsteiliges Vorgehen nach dem Fließprinzip an: Alle Aufgaben werden in kleine überschaubare Teilaufgaben zerlegt, die rasch Schritt für Schritt abgearbeitet werden können. Der Gesamtprozess wird dadurch deutlich transparenter und damit leichter steuerbar.
Basierend auf den Erfahrungen des Gesundheitsamtes Nürnberg hat die Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Kooperation mit der Stadt Nürnberg und der Technischen Hochschule Nürnberg ein Basis-Prozessmodell entwickelt, das Sie mit SORMAS nutzen können. Index- und Kontaktpersonen können in einem kontinuierlichen Workflow von Team zu Team weitergereicht werden. Jedes Team muss dabei nur auf relativ wenige Einzelaufgaben spezialisiert sein. Die Steuerung des Workflows erfolgt konsequent über die „Aufgaben“ in SORMAS und bleibt damit jederzeit nachvollziehbar. Das hat den Vorteil, dass neue Mitarbeitende nur Teile des Containmentprozesses im Detail erlernen müssen und daher schneller eingearbeitet werden können. Zudem ist zu jeder Zeit erkennbar, in welchem Aufgabenbereich wieviel zu tun ist, wo Engpässe bestehen und wo ggf. Personal benötigt wird.
Das Basis-Prozessmodell ist in detaillierten Schritten in einer umfassenden Dokumentation visuell dargestellt. Sie können sich interaktiv durch das Prozess-Modell bewegen und jeden Arbeitsschritt Klick für Klick in SORMAS nachvollziehen.
Das Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg hat diesen Prozess schon seit 2020 zunächst in einer eigenen Softwarelösung genutzt und im Juli 2021 mit der Übernahme der Daten dann auch in SORMAS umgesetzt. Seit August 2021 sind mehr als 6.500 Fälle und mehr als 7.700 KP-Situationen mit über 1.500 Ereignissen nach dem Fließprinzip in SORMAS bearbeitet worden. Dabei wurden über alle Teilschritte hinweg mehr als 45.000 Aufgaben generiert und vom Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg bearbeitet und überwacht.
Die Aufteilung in detaillierte Arbeitsschritte ist nicht nur für große Gesundheitsämter, sondern auch für die Organisation des Containments in kleinen Ämtern geeignet. So wird das komplexe Arbeitsfeld Containment transparenter: Aufwände und Aktivitäten sind leichter steuerbar. Die interaktiven PDFs erklären Schritt für Schritt die Abläufe in den einzelnen Arbeitsschritte. Sie eigenen sich z.B. für die Schulung der Mitarbeiter in den einzelnen Prozessteams.
Zur Historie der Prozessentwicklung finden sich weitere Details im Artikel „Wellenreiten im Gesundheitsamt – Digitaler Wandel im Corona-Containment“, Link: https://doi.org/10.1365/s40702-021-00735-x
Haben Sie Rückfragen zu dem Einsatz von SORMAS nach dem Fließprinzip, haben Sie im wöchentlich stattfindenden SORMAS-Erfahrungsaustausch die Möglichkeit, diese direkt an die Kolleg:innen aus dem Gesundheitsamt Nürnberg zu richten.